Panoramatapete Kaiserliche Palme 1810

Das Originalpanorama zeigt einige Personen in Kostümen, die aus dem frühen 18. Jahrhundert zu stammen scheinen: Man sieht einen Mann (auf unserer Abbildung rechts), der seine Hand unter die Jacke geschoben hat: eine emblematische Haltung der napoleonischen Zeit. Schon lange vor Napoleon zeigte die Malerei Machthaber, Monarchen oder Militärs mit unter den Rock geschobener Hand, um Besonnenheit zu symbolisieren. Die meisten offiziellen Darstellungen Napoleons während des Konsulats und des Kaiserreichs zeigten ihn in dieser Haltung, um die Vorstellung eines milden und besonnenen Kaisers zu verbreiten. Später verband die kollektive Vorstellungswelt diese Geste mit dem Bild Napoleons.

Diese Körperhaltung wurde zu dieser Zeit von Männern weithin übernommen, da sie als elegant galt. Nach dem im 18. Jahrhundert mehrfach neu aufgelegten Anstandswerk „Les règles de la bienséance et de la civilité chrétienne“ war es in der Tat „… ein Fehler, die Arme auf der Brust zu kreuzen, sie hinter dem Rücken zu verschränken, sie lässig hängen zu lassen, sie beim Gehen unter dem Vorwand der Erleichterung hin und her zu schwingen; […] wenn man keinen Stock, keinen Muff und keine Handschuhe hat, ist es ziemlich üblich, den rechten Arm auf die Brust oder auf den Magen zu legen, indem man die Hand in die Öffnung der Jacke steckt“.